Champions League Finale - Das Gipfeltreffen

Das Finale der Champions League am Mittwoch im Stadio Olimpico zu Rom ist das wohl wichtigste Vereinsspiel der ganzen Saison, der Sieger gilt als beste Mannschaft Europas. Diesjährige Finalisten sind der FC Barcelona und Manchester United, ein konsequentes Endspiel angesichts der momentanen Dominanz beider Klubs, in gewisser Weise aber auch ein Philosophien-Duell. Auf der einen Seite steht Sir Alex Fergusons Manchester United, ein typisch britisches Team, physisch überragend, mit toller Defensive und herausragenden Offensivkönnern um Cristiano Ronaldo, Gewinner von Premier League, Klub-WM und Ligapokal und mit der Möglichkeit, als erster Verein überhaupt den CL-Titel erfolgreich zu verteidigen. Auf der anderen Seite der spielerischer ausgelegte, aber mit Liga- und Pokalsieg ähnlich erfolgreiche FC Barcelona von Trainernovize Pep Guardiola, einem Kind des Vereins und Schüler Cruyffs.

In bester Barca-Tradition greift man denn auch in einem sehr offensiven 4-3-3-System um die Stürmer Messi, Eto'o und Henry an, mit unglaublichen 104 Ligatreffern jagt man den nationalen Torrekord Madrids. Eine herbe Schwächung der Offensive würde allerdings ein Ausfall von Iniesta bedeuten, dessen Tor in der Nachspielzeit in Chelsea das Finale erst ermöglichte und der an Muskelproblemen laboriert. Die Katalanen sind aber optimistisch, dass der kleine Europameister auflaufen kann. Im Gegensatz zu der kompakten ManUnited-Mannschaft ist Ballbesitz alles beim FC Barcelona, dagegen gilt die Abwehr, in der die gesperrten Außenverteidiger Abidal und Alves fehlen, als recht anfällig, insbesondere in der Luft. Bereits im Halbfinale hatte man mit der sehr wuchtigen Spielweise Chelseas große Probleme, mit einer ähnliche Spielstrategie dürfte es daher Manchester United versuchen. Mit strikter Defensive hatten die Engländer schon im Vorjahr das Halbfinale gegen Barcelona überstanden. Sir Alex Ferguson, seit unglaublichen 23 Jahren Coach von United, ist allerdings immer für eine Überraschung gut und muss wohl nur auf den gesperrten Fletcher verzichten, hinter Rio Ferdinand steht jedoch ein Fragezeichen. Der Ex-Leverkusener Berbatov dürfte bei der zu erwartenden defensiveren Ausrichtung nicht in der ersten Elf stehen, auch der frühere Stuttgarter Hleb hat selbst im Falle eines Iniesta-Ausfalls schlechte Karten.

Wie es sich für ein großes Finale gehört, darf man sich auch auf das Duell zweier großartiger Individualisten freuen, der Weltfussballer 2008, Cristiano Ronaldo, trifft auf seinen designierten Nachfolger Lionel Messi.
Die Soccer-Zone freut sich mit der gesamten Fussballwelt auf ein spannendes Finale im Duell der Giganten.