12. Spieltag - Milan knackt Inters Heimserie

Das wichtigste Match zuletzt: Alle Augen fokussierten sich am 12.Spieltag der Serie A auf das Derby della Madonnina am Sonntagabend zwischen Inter Mailand und dem AC, zuvor stand das Verfolgerduell zwischen Lazio und Napoli ebenso im Blickpunkt wie das Derby zwischen Palermo und Catania.
Im ersten Match am Samstagabend gelang dem AC Florenz gegen den schwachen Aufsteiger Cesena ein mühevoller 1:0-Sieg, mit dem die zuhause lange schwächelnden Florentiner immerhin einen Aufwärtstrend bestätigten: Es war der dritte Liga-Heimsieg in Serie. Das Siegtor gelang Nationalstürmer Alberto Gilardino.
Remis endete das Duell der alten Großmächte Juventus Turin und AS Rom, beider Formkurven hatten zuletzt nach oben gezeigt. Die weiter ersatzgeschwächten Gastgeber waren durch einen herrlichen Treffer von Vincenzo Iaquinta in Führung gegangen, mussten aber mit dem Pausenpfiff den Ausgleich durch Roma-Kapitän Totti per Strafstoß hinnehmen, es blieb beim 1:1.
Zweiter gegen Dritter lautete die Paarung bei Lazio gegen Napoli, den beiden Teams, denen es bisher gelang, in die Phalanx der großen einzubrechen. Am Sonntagmittag stand fest, dass der Sieger mindestens bis zum Mailänder Derby Tabellenführer wäre, und diesen Triumph erreichten die Römer. Der starke Argentinier Zárate enteilte in der ersten Hälfte den Napoli-Verteidigern und schoss zum 1:0 ein, nach rund einer Stunde schloss Floccari einen schönen Angriff mit dem Tor zum finalen 2:0 ab.
Ein Tor reichte Bologna, um sich von Abstiegsplatz 18 zu verabschieden und Gegner Brescia eben dorthin zu verdrängen: Altstar Marco Di Vaio gelang der einzige Treffer des Tages zum 1:0-Endstand.
Weit mehr Tore fielen in Udine, wo Aufsteiger Lecce nach dem beachtlichen 1:1 gegen Inter bereits seine dritte 0:4-Klatsche der Saison bezog. Squadra-Angreifer Di Natale zeigte in der ersten Hälfte seine Extraklasse im Strafraum und entschied das Match mit einem Hattrick, nach großartigem Pass von Asamouah gelang dem Chilenen Floro Flores das 4:0 für die Gastgeber aus dem Friaul.
Länger zittern als Udine musste Parma, doch auch die Mannschaft von Pasquale Marino, die am vergangenen Spieltag eine neun Spiele währende sieglose Serie durchbrochen hatte, jubelte am Ende: Der Tabellenletzte AS Bari unterlag erneut, Juve-Leihgabe Candreva erzielte mit einer schönen Direktabnahme das entscheidende 0:1 nach einer halben Stunde.
Ein Déjà-Vu der bitteren Sorte erlebte Cagliari, das bereits unter der Woche durch einen Last-Minute-Treffer gegen Napoli 0:1 verloren hatte und sich nun erneut zu Hause spät geschlagen geben musste. Gegen Genoa, dessen neuer Trainer Ballardini mit zwei Siegen in vier Tagen glänzend debütierte, zeigten sich die Sarden erneut nur als Abklatsch jener erfrischenden Elf der letzten Jahre und verloren nicht unverdient durch das Tor von Ranocchia, der nach einer Ecke von einem Fehler von Schlussmann Agazzi profitierte.
Ebenfalls weit hinter der Form des Vorjahres hinkt Sampdoria hinterher, im Duell zweier Mittelfeldklubs gegen Chievo blieb Samp ohne den suspendierten Stürmerstar Cassano im vierten Pflichtspiel in Folge torlos, drei dieser Matches endeten - wie am Sonntag - 0:0. Mit dem Remis können die Gäste aus Verona weit besser leben.
Vor nun etwas mehr als dreieinhalb Jahren markierte das sizilianischen Derby zwischen Palermo und Catania einen Tiefpunkt der Historie des Calcio, als Straßenschlachten zwischen den Anhängern ausbrachen. Am Sonntag blieb es friedlicher, der eigentlich angeschlagene Argentinier Pastore machte sich zum Helden der Palermitaner: Gleich drei Treffer gelangen dem schnellen Flügelspieler, was den zwischenzeitlichen Ausgleich durch den Ex-Palermitaner Terlizzi wertlos machte und für ein 3:1 sorgte.
In allen Pflichtspielen seit November 2008 (0:1 gegen Panathinaikos), im Ligabetrieb gar seit März 2008 (1:2 gegen Juve) war das San Siro bei den Heimspielen von Triplegewinner Inter Mailand eine ungeschlagene Festung. Am Sonntag abend musste das Team von Rafa Benítez dann ausgerechnet im Mailänder Stadtderby, dem Derby della Madonnina, als Heimteam geschlagen vom Feld gehen: Zlatan Ibrahimovic holte gegen seinen Ex-Klub bereits nach fünf Minuten einen Elfmeter für die Rossoneri heraus, den der Schwede selbst sicher verwandelte. Inter, mit dem an Anämie leidenden Sneijder in der Startelf, enttäuschte weitgehend und konnte auch nach Abates Platzverweis die halbe Stunde in Überzahl nicht nutzen. Der AC Mailand verteidigt mit diesem Sieg seine Tabellenführung, während Seriensieger Inter auf Rang fünf zurückfiel.