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Abgelegt von Christkind in National. 03.05.2024, 12:00h Veröffentlichungsdatum
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Rückblick II - die alte Dame überrascht

Teil zwei des Rückblicks, wir richten unseren Blick in den Osten. Hertha BSC Berlin und Energie Cottbus stehen beide auf Platz drei ... je nachdem von wo nach wo man die Tabelle liest.
Mit Energie Cottbus auf Platz 16 war zu rechnen, es sei denn man hat den Jungs aus der Lausitz vor der Saison noch weniger zugetraut. Lange Zeit sah es auch gar nicht so gut aus, doch durch zwei Siege und ein Unentschieden aus den letzten fünf Spielen gelang noch rechtszeitig zur Winterpause der Sprung auf Platz 16, der seit dieser Saison nicht mehr den direkten Abstieg bedeutet, sondern nun noch die Chance auf ein Duell mit dem Drittplatzierten aus der Zweiten Bundesliga lässt. Cottbus steht nun auf eben diesem Platz, zudem auch noch punktgleich mit dem ersten Auf-keinen-Fall-Abstiegsplatz. Der einzige Sieg vor dem zwölften Spieltag gelang übrigens gegen Hertha BSC Berlin, alle Jahre wieder, wie einige in Berlin schon resignieren.

Doch wenn man nun jedes Jahr gegen Cottbus verliert, dafür aber immer unter den ersten Drei steht, denkt man vielleicht mal darüber nach, das Duell gegen Cottbus gleich auszulassen.
Schon beachtlich, wie es die Hertha auf Platz drei geschafft hat. Und das obwohl Pantelic nur viermal getroffen hat, dafür umso öfter Fragen zu seiner Zukunft (in Berlin oder anderswo) beantworten muss. Mit vier Treffern ist er nur ein Tor besser als Valeri Domovchiyski, den viele gar nicht und einige nur als Chancentod kannten. Am treffsichersten sind aber zwei Mittelfeldspieler, Cícero und Gojko Kacar waren fünfmal erfolgreich. Hertha BSC spielt aber einfach effizient, nur 27 Tore reichten zu 33 Punkten, Wolfsburg und Bremen erzielten acht bzw. zwölf Tore mehr, haben aber sieben Punkte weniger. Darüber hinaus ist bei Torhüter Jaroslav Drobny in seinem zweiten Jahr in der Hauptstadt eine Leistungssteigerung zu verzeichnen, in der kicker-Rangliste landete er zur Winterpause auf Platz zwei und steht auf einer Stufe mit Rene Adler. Der Hertha kommt aber wohl auch ein wenig zu Gute, dass sich das Interesse eher auf andere Vereine beschränkt, ohne Hoffenheims Höhenflug wäre Hertha sicher die Überraschung der Hinrunde gewesen, nun scheint es keiner mitbekommen zu haben. Positiver Nebeneffekt des Höhenflugs: Kapitän Arne Friedrich hat seinen Vertrag bis 2012 verlängert.

Zu dem Verfolgertrio, das die Hertha anführt gehören außerdem noch der Hamburger SV und Bayer 04 Leverkusen, unter dem Bayer-Kreuz wird seit dieser Saison wieder südamerikanisch gespielt. Hinten ein sicherer Henrique, im Mittelfeld Regisseur Renato Augusto und der Chilene Arturo Vidal, vorne Stefan Kießling, der immerhin aus dem Süden Deutschlands kommt, und Patrick Helmes, der bislang zwölfmal traf. Macht zusammen Platz fünf für den neuen Trainer Bruno Labbadia, der Michael Skibbe ablöste. Da Leverkusen mit Adler, Castro, Kadlec, Rolfes oder Barnetta noch weitere Spieler mit Perspektive hat, können sich die Bayer-Fans womöglich über eine erfolgreiche Zukunft freuen.

Der Hamburger SV spielt eher nordisch kühl, das Torverhältnis beträgt gerade mal +2. Der Kauf von Mladen Petric hat sich auf jeden Fall bezahlt gemacht, achtmal hat der Kroate bereits getroffen, Nationalmannschaftskollege Ivica Olic hat weitere sechs Tore beigesteuert und sich damit für die Bayern interessant gemacht. Laut der "BILD"-Zeitung ist der Wechsel zu Saisonende angeblich schon fix, als Ersatz wird Lukas Podolski gehandelt, der zwar das erste Saisontor für die Bayern erzielte, sonst aber von Tag zu Tag einen Wechsel wahrscheinlicher zu machen scheint. Damit sind wir automatisch beim 1. FC Köln...

Zwei Menschen trauert man in Köln schon seit einiger Zeit nach. Der eine war Christoph Daum, doch der ist seit zwei Jahren wieder da und hat den FC, wie auch immer, zurück in die Bundesliga geführt. Nun steht der FC, warum auch immer, auf Platz elf und hat so gar nichts mit dem Abstieg zu tun. Doch das reicht den Kölnern nicht, sie wollen den einen, der den FC im Alleingang zur deutschen Meisterschaft, zum Champions-League-Sieg und zu allem, was man so gewinnen kann, schießt; seit dem ersten Tag nach seinem Weggang wird über eine Rückkehr von Lukas Podolski nach Köln spekuliert, noch nie war diese so wahrscheinlich wie momentan. Zwar reicht das Geld beim FC vorne und hinten nicht, doch erste Spendenaktionen sind schon angelaufen und zur Not bezahlt "Prinz Poldi" seine Rückkehr eben aus eigener Tasche. Bezeichnend jedenfalls, dass er beim Spiel der Bayern in Köln von den heimischen Fans stürmischer begrüßt wurde als das eigene Team, das ganze Stadion nach Poldis 3:0 aus dem Häuschen war und Podolski seit diesem Tag immer öfter von "Unzufriedenheit" und "Wechsel" spricht. FCB-Manager Uli Hoeneß scheint das zu registrieren und ist bereit, ihn gegen viel Geld und einen neuen Stürmer gehen zu lassen. In Köln wird der Transfer damit schon als so gut wie perfekt interpretiert.

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