3. Spieltag - Cesena an der Spitze

Der 3. Spieltag der italienischen Serie A sollte nach den letzten Punktverlusten von Milan, Juventus und der Roma für die Spitzenteams vo r allem der Rehabiliterung dienen, doch das gelang nur eingeschränkt. An der Spitze steht Aufsteiger Cesena - der No-Name-Klub zahlt seinem Kader weniger Gehalt als Milan alleine für Ibrahimovic.
Zunächst aber strebte Florenz den ersten Sieg nach über fünf Monaten an und ging per Strafstoß gegen Lazio auch in Führung. Dann zeigten die FLorentiner aber altbekannte Schwächen, mussten das 1:1 durch Ledesma hinnehmen und verloren durch den ersten Serie A-Treffer des eingewechselten Tschechen Libor Kozak, der nach einem Hernanes-Schuss abstaubte sogar noch mit 1:2.
Ebenfalls enttäuschend zeigte sich Milan, das gegen Catania weitgehend ohne Inspiration spielte und nicht unverdient durch einen schönen Volley von Ciro Capuano aus knapp 30 Metern in Rückstand gerieten. Mit dem Pausenpfiff glich Oldie "Superpippo" Inzaghi aber auf Zuspiel von Ronaldinho. Es sollte der einzige Treffer der Rossoneri bleiben, weil aber auch Catania bei ihren zahlreichen Kontermöglichkeiten nicht mehr einnetzte, blieb es beim 1:1. Milan zeigte haarsträubende Mängel bei Kontern und in der Defensive, Kevin-Prince Boateng war noch einer der defensiv Besten.
Defensive Mängel gab es beim Duell zwischen Bari und Cagliari eher wenig - wie auch, denn zu ungewohnter Anstoßzeit um 12:30 zeigten beide Mannschaften ein fürchterliches Spiel ohne signifikante Torchancen.
Juventus Turin hatte seinen Saisonauftakt mit einem Remis und einer Pleite in den Sand gesetzt, doch beim weiter punktlosen Udine zeigte die alte Dame ihren besten Auftritt seit langer Zeit und blieb sogar ohne Gegentor. Bonucci, Quagliarelaa, desssen Egoismus ein höheres Ergebnis verhinderte und Marchisio entschieden das Spiel bereits in der ersten Hälfte, der für den starken Del Piero eingewechselte Iaquinta erhöhte noch auf 0:4.
Weniger torreich verlief das Spiel von Chievo und Brescia. Chievo, mit zwei Siegen gestartet, konnte sein gewachsenes Selbstvertrauen nicht untermauern und unterlag dem stark gestarteten Aufsteiger durch Diamantis Tor nach rund einer halben Stunde.
Hoffnung auf einen Punktverlust des übermächtig erscheinenden Inter Mailand hatte die Konkurrenz beim Auswärtsspiel des Triplesiegers in Palermo. Die Offensive zeigte sich nach zuletzt mäßigen Auftritten verbessert, verpasste es aber lange, das auch in zählbares umzumünzen und lag deswegen durch den ersten Treffer von Palermos neuem Slowenen Josip Ilicic hinten. Binnen acht Minuten wendete der starke Eto'o aber in der zweiten Hälfte das Blatt und derzielte beide Treffer zum 1:2-Auswärtssieg, mit dem Inter jetzt sieben Punkte auf dem Konto hat.
Noch besser ist nur ein Team - ausgerechnet Cesena, mit dem geringsten Personaletat der Liga, startete ebenfalls mit sieben Punkten, aber mit dem besseren Torverhältnis. Gegen Mitaufsteiger Lecce siegte man trotz Coluccis Hinausstellung in der ersten Hälfte (in der zweiten folgte ihm Lecces Munari) durch Erjon Bogdanis zweites Saisontor mit 1:0 und bleibt gegentorlos.
Zumindest einmal gegentorlos, diese Hoffnung hatte der AS Rom gegen Bologna nur bis eine Viertelstunde vor Schluss, als man durch Borriellos erstes Tor für die Roma nach kapitalem Abwehrfehler und ein Eigentor von Rubin nach einem Freistoß komfortabel mit 2:0 gegen Bologna führte. Dann aber kam Sturmroutinier Di Vaio, verkürzte auf 1:2 und brachte die Roma ins Schwimmen - ein erfolloses Schwimmen, denn in der Nachspielzeit war es erneut Di Vaio, der zum 2:2 einschob und die Krise der Römer, sieglos 10/11, weiter verschärfte.
Drittes Gegentor, das dritte Mal ein Elfmeter - Parmas Defensive bringt sich immer wieder unnötig in Bedrängnis, so auch gegen Genoa. Luca Toni ließ sich die Chance vom Punkt nicht nehmen und erzielte sein erstes Saisontor. Parma aber steckte nicht auf, erhielt zwar selbst einen Elfmeter nicht, glich aber dennoch durch den Ex-Wolfsburger Zaccardo, der auch den Handelfmeter verschuldet hatte, nach einem Freistoß aus.
Erneut Sonntagabend musste Napoli ran, wie in der letzten Woche erzielte man kurz vor Schluss das 2:1, ließ sich diesmal aber nicht - wie gegen Bari - noch die Butter vom Brot nehmen. Dabei war Gegner Sampdoria noch per Elfmeter durch Cassano das 1:0 gelungen. In den letzten fünf Minuten wendete Napoli aber durch Hamsik, der nach einem Freistoßtrick unbegreifliche Freiheiten genoss, und das dritte Saisontor von Cavani, der damit zusammen mit Eto'o bester Schütze ist, das Blatt. Der Ex-Bayer Sosa kam nur noch zum Zeitschinden in der 90. ins Spiel.
Auch in der Serie A steht am Mittwoch/Donnerstag eine englische Woche ab, in der u.a. der AC Mailand zu Lazio Rom reist.