1. Spieltag - Hoffenheim startet am besten
Der Ball rollt wieder in der Bundesliga und es gab schon langweiligere Auftakte als den zur 47. Saison. 28 Tore bedeutet einen Schnitt von 3,1 Treffern pro Spiel, gleich fünf bekamen die "Fans" in Hoffenheim zu sehen. Nach wenigen Minuten sah sich der Gast aus Bremen eher auf der Siegesstraße als die TSG, doch wenn dann aus fast jeder Chance, die man zu lässt, ein Gegentreffer resultiert, kann es schon bald 1:4 stehen. So geschehen am Samstag, als Vedad Ibisevic mit einem Tor und zwei Vorlagen zum Matchwinner wurde. Carlo Eduardo war nicht dabei, ihn zieht es lieber ins warme Russland. Nachdem der hochbegabte Brasilianer in der letzten Saison wenig und in den letzten Wochen fast gar keine Lust mehr auf Sinsheim hatte, wurde er kurzerhand für geschätzte 20 Millionen Euro nach Kasan verkauft. Ohne ihn scheint es jedenfalls besser zu laufen, weshalb man auch den heimlichen kleinen Bruder von Ronaldinho als Matchwinner in Betracht ziehen könnte - eben weil er nicht gespielt hat.
Alles andere als ein Matchwinner war an diesem Spieltag Youssef Mohamad, wobei er mit seiner Leistung einen neuen Bundesliga-Rekord aufstellte. Da seine Arbeitszeit jedoch nicht einmal zwei Minuten betrug, war man in Köln weniger glücklich darüber, Mohamad hatte nach einer Notbremse die Rote Karte gesehen. Zunächst schien dies jedoch eher die Gäste aus Kaiserslautern zu verunsichern, nach einem Fehler von Torhüter Sippel staubte Novakovic für den heimischen FC ab. Doch mit einem wenig Glück und zweimal Srdjan Lakic wendete Lautern das Spiel, ehe Ilivevic für den Endstand sorgte. Wer hätte das gedacht, nach den ersten (offiziell gespielten) 90 Minuten weist Srdjan Lakic die beste Torausbeute auf, in der letzten Saison schaffte er nur fünf Tore mehr.
Ebenfalls zu den Titelanwärtern muss nun der FC St. Pauli gezählt werden, schließlich steht der Kiez-Club auf Rang zwei, zusammen mit dem FCK. Beim Spiel in Freiburg passierte lange Zeit wenig, die letzten 15 Minuten hatten es dann jedoch in sich. Erst gelang dem SC die Führung, doch dann traf St. Pauli in acht Minuten dreimal.
Im letzten Jahr kam mit Arjen Robben ein Weltklasse-Spieler in die Bundesliga, in dieser Saison wurden immerhin zwei geholt, die dieses Prädikat einmal verdient hatten. Während Michael Ballack bei seinem neuen alten Arbeitgeber Bayer 04 noch das eine oder andere Mal die richtige Bindung zu seinen Mitspielern fehlte, war der von Real Madrid zu Schalke 04 gewechselte Raul gar nicht zu sehen. Das heißt, er war schon zu sehen, nur eben nicht, wenn die Schalker gefährlich nah vor das Tor des Hamburger SVs kamen. Dort setzte es für S04 eine 1:2-Niederlage, verantwortlich wat dafür ein weiterer Altmeister, der nach einem ordentlichen ersten Halbjahr nun voll durchstarten will: Ruud van Nistelrooy. Bayer Leverkusen gewann übrigens in Dortmund mit 2:0, zwischen der 19. und der 22. Minute straf erst Barnetta, dann Kehl und dann Renato Augusto. Dem Treffer des Dortmunder Kapitäns wurde jedoch die Anerkennung verweigert, zu Unrecht, wie sich nach dem Spiel herausstellte.
Zum Schluss noch ein paar Worte zum deutschen Meister, dem FC Bayern München. Dieser eröffnete am Freitag Abend die neue Saison gegen den VfL Wolfsburg, standesgemäß gewann der FCB mit 2:1. Thomas Müller machte da weiter, wo er bei der WM aufgehört hatte, Toni Kroos zeigte das, was er zuletzt in Leverkusen, nicht aber bei der WM zeigen durfte, und Ribéry hat wieder Spaß am Fußball. Edin Dzeko schießt weiterhin die Tore bei den Wölfen, Zvjezdan Misimovic bereitet sie vor, wollte an den freien Tagen nach dem Spiel aber erst einmal eine andere Stadt sehen als Wolfsburg. Ein Schelm, wer dabei an einen Vereinswechsel denkt.