32. Spieltag - Chelsea im Rausch

Nach Chelseas Patzer unter der Woche ging Manchester United als Tabellenführer in den 32. Spieltag und musste sich bei Abstiegskandidat Bolton, wie auch der FC Arsenal in Birmingham, in einem Spagat zwischen Schonung für die Champions League und Konzentration im Meisterschaftskampf versuchen. Chelsea hat dieses Problem nicht mehr, für sie stand das Heimspiel gegen Aston Villa auf dem Plan.
Die Champions League ist auch das erklärte Ziel der Tottenham Hotspurs. Momentan sieht es gut für Harry Redknapps Team aus, daran konnte auch der Tabellenletzte aus Portsmouth nichts ändern. Bereits in der ersten Hälfte erzielten Peter Crouch und Ex-Pompey-Regisseur Niko Kranjcar die Tore zu einem nie gefährdeten 2:0-Erfolg an der White Hart Lane.
Der nächste Europa-League-Gegner des VfL Wolfsburg schien sich in Hull eher mental auf das internationale Spiel vorzubereiten - kein Wunder, schließlich stehen die Cottagers im Niemandsland der Tabelle. Hull Citys Position ist dagegen wesentlich kritischer, Heimsiege sind für das Team des neuen Coaches Iain Dowie Pflicht. Gegen Fulham gelang das auch souverän, Jimmy Bullard traf per Strafstoß ebenso ins Netz wie kurz nach der Pause Craig Fagan.
Dass Hull damit punktgleich mit Nichatbstiegsplatz 17 ist, haben sie Stoke City zu verdanken. Die Potters fügten West Ham United die bereits sechste Niederlage in Serie zu. Zuhause war Gianfranco Zolas Team vollkommen ideenlos und musste sogar das 0:1-Siegtor durch den Sekunden zuvor eingewechselten Jamaikaner Ricardo Fuller hinnehmen.
Bessere Aussichten hat da Aufsteiger Wolverhampton, das seinen Aufwärtstrend beim unspektakulären 0:0 gegen Everton bestätigte und seinen Vorsprung auf Hull auf fünf Punkte ausbauen konnte.
Der FC Chelsea derweil scheint aufgeweckt durch die zuletzt herben Rückschläge in Liga und Champions League. Nachdem unter der Woche Portsmouth sich mit 5:0 geschlagen geben musste, wurde nun die beste Abwehr der Liga nach Strich und Faden auseinandergenommen. Aston Villa war mit der Empfehlung von nur 23 Gegentoren an die Stamford Bridge gereist, konnte aber nur 43 Minuten mithalten. Das erste Tor des überragenden Frank Lampard konnte John Carew nach einer halben Stunde kontern, mit Lampards 2:1 per Elfmeter brachen alle Dämme. In der zweiten Hälfte erzielten Lampard und Malouda je zwei weitere Tore, das zwischenzeitliche 6:1 markierte Solomon Kalou. Beim 7:1 leistete neben den nie zu stoppenden Lampard und Malouda auch der Russe Zhirkov drei Torvorlagen, Michael Ballack wurde nur eingewechselt.
Von einem solchen Spielverlauf konnte Arsenal nur träumen. Die Gunners, zuletzt beharrlich am Spitzenduo dran, patzten beim unangenehmen Aufsteiger Birmingham und holten nur einen Punkt. Nach weitgehend langweiligen 80 Minuten erzielte Samir Nasri das vermeintliche Siegtor, doch Schlussmann Almunia patzte in der Nachspielzeit schwer und ermöglichte dem eingewechselten Kevin Phillips das 1:1.
Damit liegen die Gunners nun wieder vier Punkte hinter Manchester, denn dem Bayern-Gegner gelang ohne Wayne Rooney und Rio Ferdinand ein klarer 4:0-Sieg in Bolton. Jlloyd Samuels Eigentor entschied das Spiel gegen die harmlosen Gastgeber, Dimitar Berbatov netzte zweimal ein und zum Endstand traf der eingewechselte Gibson.
Noch ein Spiel länger als die Pleitenserie von Abstiegskandidat West Ham hält nur die des Aufsteigers Burnley. Das siebte Spiel ohne Punktgewinn, diesmal zuhause gegen Erzrivale Blackburn, lässt den Klassenerhalt langsam in die Ferne rücken. Bereits nach 20 Minuten fiel das einzige Tor des Spiels, als Torwart Brian Jensen den Schweden Olsson legte und David Dunn den Elfmeter sicher verwandelte. Die Gäste holten damit eine perfekte Derbybilanz - vier Siege gegen Bolton und Burnley - und schoben sich auf Platz 10 vor.
Trotz einer schwachen Saison, immerhin einige Plätze besser ist der FC Liverpool. Die Black Cats aus Sunderland stellten zu keiner Sekunde eine Gefahr für Rafa Banítez' Team dar und mussten sich regelmäßig vorführen lassen. Zwei Tore des überragenden Fernando Torres und ein Distanzschuss von Glen Johnson zum 3:0-Heimsieg waren eigentlich noch zu wenig für die Dominanz der Reds. Vorläufig stehen diese nun auf Platz 5.
Manchester City hat jedoch am Montag gegen Wigan die Möglichkeit, an Liverpool wieder vorbeizuziehen, während sich die Gäste aus der Abstiegszone entfernen wollen.