27. Spieltag - Schwarzes Wochenende für ManUnited

In drei Ligaspielen in Folge auf den FC Liverpool, den FC Chelsea und Manchester United zu treffen ist nurmalerweise keine reine Freude für Premier League-Klubs, schließlich sind die Hoffnungen auf Punkte doch sehr beschränkt. Man kann mit dieser Situation aber auch umgehen wie der FC Everton: Zunächst gab es ein unglückliches 0:1 gegen Liverpool, doch dann wurde der FC Chelsea mit 2:1 besiegt, und am 27. Spieltag musste auch Manchester United alle Punkte im Goodison Park lassen. Wie schon eineinhalb Wochen zuvor ließen sich die Toffees durch einen frühen Rückstand, erzielt vom Ex-Leverkusener Dimitar Berbatov, nicht schocken und antworteten durch Diniyar Bilyaletdinov nur drei Minuten später. Es gelang Everton, den zur Zeit alles überragenden Ex-Kollegen Wayne Rooney zu stoppen, und in der zweiten Hälfte stellte David Moyes mit zwei Einwechslungen unter Beweis, warum er als heißer Kandidat für die Nachfolge von Sir Alex Ferguson gilt: Zunächst brachte er Dan Gosling, der in der 76. Minute das 2:1 erzielte, und dann Jack Rodwell, dem in der Schlussminute sein erstes Premier-League-Tor zum 3:1-Endstand gelang.
Diese Steilvorlage zum Ausbau der Tabellenspitze auf vier Punkte wurde vom FC Chelsea genutzt. Didier Drogba erzielte die einzigen beiden Treffer, die Saisontore 18 und 19, beim 2:0-Erfolg in Wolverhampton.
Auch Arsenal gelang ein 2:0-Erfolg, womit die geringen Hoffnungen auf Platz 1 am Leben erhalten werden und der Vorsprung auf Platz 4 ausgebaut wurde. Gegen den AFC Sunderland schoss Nicklas Bendtner seinen zweiten Saisontreffer, in der Nachspielzeit wurde Cesc Fabregas im Strafraum gelegt und verwandelte den folgenden Elfmeter selbst.
Erleichterung pur stand Gianfranco Zola und seinen Hammers nach dem verdienten 3:0-Heimsieg gegen Hull ins Gesicht geschrieben. Beide Teams rangierten nur knapp vor den Abstiegsplätzen, im direkten Duell waren aber die Gastegebr klar überlegen und krönten ihre Leistung nach dem frühen Führungstor von Behrami durch weitere Treffer des englischen Nationalspielers Carlton Cole und des Franzosen Julien Faubert.
Nicht einmal das unterlegene Hull mit 24 Punkten ist für dne FC portsmouth in Reichweite, dem Team von Kevin Boateng fehlen nach einer weiteren unglücklichen 1:2-Pleite gegen Stoke City weiter acht Punkte aufs rettende Ufer. Dabei hatte sich das Spiel mit dem 1:0 durch Piquionne gut angelassen, und selbst nach dem Ausgleich durch den Deutschen Robert Huth waren die Karten nicht schlecht, schließlich spielten die Gastgeber die letzten 20 Minuten nach einem Platzverweis gegen Wilkinson in Überzahl. Doch es waren am Ende die Gäste, die jubelten - in der letzten Minute traf der eingewechselte Stoke-Mittelfeldmann Salif Diao mitten ins Herz von Pompey.
Gesellschaft auf den letzten Rängen findet Portsmouth in den Bolton Wanderers. Im Derby siegten die Blackburn Rovers glatt mit 3:0, womit Bolton nun in den letzten 5 Spielen kein einziger Treffer gelang. Nikola Kalinic erzielte sein zweites PL-Tor für die Gastgeber, in der zweiten Hälfte wurden Boltons Bemühungen durch das 2:0 des eingewechselten Jason Roberts abrupt gebremst. Blackburns französischer Abwehrmann Gael Givet konnte sogar noch auf 3:0 erhöhen und verbesserte damit die Derby-Bilanz der Rovers weiter: gegen die härtesten Lokalkonkurrenten aus Bolton und Burnley siegte Blackburn in allen drei Spielen.
Nach dem furiosen Saisonauftakt zeigt sich in Burnley immer mehr, dass es individuell oft einfach nicht für die erste Liga reicht. Nur der Schwäche der Konkurrenz ist es zu verdanken, dass auch nach der 2:5-Abfuhr bei Aston Villa, die sechste Pleite in den letzten sieben Spielen, die Nichtabstiegsplätze weiter in Schlagdistanz sind. Zunächst schien dabei alles glatt zu gehen für die Gäste, die durch Steven Fletchers Abseitstor früh in Führung gingen. Villas Ashley Young gelang nach rund einer halben Stunde der Ausgleich, und zehn Minuten nach der Pause brachen mit Stewart Downings 2:1 alle Dämme. Binnen zehn Minuten musste Brian Jensen gegen erneut Downing, Heskey und Agbonlahor vier Mal hinter sich greifen, in der Nachspielzeit immerhin verschönerte Martin Paterson das Resultat auf "nur" noch 2:5 aus Sicht der Gäste. Die Villains kämpfen weiterhin um die internationalen Plätze.
Solche Hoffnungen kann sich bei Fulham und Villas Stadtrivale Birmingham City niemand mehr machen. Beide sind weit von den Abstiegsrängen entfernt, aber beinahe ebenso weit vom internationalen Geschäft. Im direkten Duell siegte Gastgeber Fulham etwas glücklich mit 2:1 und erzielte dabei alle drei Treffer selbst - zunächst traf Chris Baird früh ins eigene Netz, dann glich Damien Duff aus und mit dem Abpfiff gelang Bobby Zamora der Siegtreffer.
Über so viel Dramatik wäre man im City of Manchester Stadium froh gewesen, doch sowohl die Citizens als auch Liverpool enttäuschten nach vorne mal wieder komplett und kamen zu keinen Treffern, dafür aber im Falle der Gäste auf immerhin sechs gelbe Karten.
Dieses 0:0 wurde von den Tottenham Hotspurs genutzt, um auf Rang vier vorzustoßen - in Wigan hatte Harry Redknapps Truppe wenig Mühe. Wigan hatte schlechte Erinnerungen an das Hinspiel, das in einem 1:9-Desaster endete, und die Verteidiger hatten wohl immer noch Albträume von Fünffachtorschütze Jermaine Defoe. Eben dieser Defoe war auch im Rückspiel wieder zur Stelle, um das 0:1 zu markieren. Als die Gastgeber sich müde gerannt hatten und um den Ex-Bremer Marcelo Moreno die Spurs nicht in Gefahr bringen konnten, hatte Joker Roman Pavlyuchenko leichtes Spiel, um den Latics noch zwei Tore einzuschenken und das Endresultat von 0:3 herzustellen.