15. Spieltag - Inter fällt zurück, Milan eilt davon
Der 15. Spieltag der Serie A wurde zu ungewohnter Zeit am Freitagabend eröffnet. Das erste Match war das mit Spannung erwartete Duell zwischen dem Überraschungszweiten Lazio und Inter, das seine Krise in der letzten Woche mit einem Sieg gegen Parma vermeintlich überwunden hatte. Am Freitagabend verfiel man aber wieder in alte Muster und fand sich bereits nach 27 Minuten im Rückstand, nachdem Lazio-Verteidiger Biava den Ball mit der Brust über die Linie drückte. In der zweiten Halbzeit erhöhte Zárate auf 2:0, ehe Inter wieder etwas stärker wurde und durch den Ex-Laziali Pandev verkürzen konnte. Die Hoffnungen auf einen Punktgewinn verflüchtigten sich kurz vor Schluss für die Gäste, als der starke Hernanes einen Freistoß ins Tor drosch. Lazio bleibt Zweiter, Inter ist nur schwacher Sechster.
Damit befindet sich das Team von Benítez in bester Gesellschaft mit der Roma, die eine sichere 2:0-Führung in Verona verspielte. Die Hauptstädter dominierten lange und münzten ihre Überlegenheit in zwei schöne Tore von Simplicio um, doch als Moscardelli für Chievo verkürzte, wackelte der Gruppengegner der Münchener Bayern und musste den 2:2-Ausgleich durch den eingewechselten Granoche hinnehmen. Daniele De Rossi flog fünf Minuten vor Schluss zudem vom Platz. Beide Teams stehen im Mittelfeld, womit Chievo sicher zufrieden ist, während sich in Rom Unzufriedenheit breit macht.
Souveräner mit seiner Führung ging der Tabellenführer um: Gegen Aufsteiger Brescia gewann der AC Mailand locker mit 3:0. Brescia, seit September sieglos, aber ohne Niederlage gegen die Roma, Juventus und Inter, hatte zu keinem Zeitpunkt der Partie eine Chance und konnte sich glücklich schätzen, dass die Gastgeber nach einer halben Stunde und Toren von Boateng, Robinho und Ibrahimovic zurückschaltete.
Eine ähnlich furchterregende Serie wie Brescia hat der Tabellenletzte Bari vorzuweisen, der nun nach der Niederlage bei Sampdoria seit 10 Spielen sieglos ist. Die Gastgeber von der Samp, bereits mit acht Unentschieden in der laufenden Saison, gewannen durch einen Elfmeter von Pazzini und einen Doppelpack von Mittelfeldspieler Guberti problemlos mit 3:0, stehen nun zwischen Inter und der ROma auf Platz sieben.
Zwei Spiele, sechs Punkte - so lautete die makellose Bilanz von Roberto Donadoni nach seiner Rückkehr als Trainer in die Serie A bei Cagliari vor dem Auswärtsspiel in Florenz. Die Gastgeber waren allerdings nicht gewillt, ihm diese Quote zu lassen und gewannen letztlich dank Adrian Mutu auch in Abwesenehti von Alberto Gilardino mit 1:0.
Aufsteiger Cesena wollte sich nach nur einem Sieg aus den letzten 12 Spielen im Match gegen Bologna von den Abstiegsrängen befreien, während Bologna den Abstand erhöhen wollte. Erfolgreich waren die finanziell stark angeschlagenen Gäste: Altstar Di Vaio gelang die Führung, kurz vor Ende entschied Verteidiger Britos mit dem 0:2 das Match.
35 Jahre und kein bisschen müde: Vor Wochenfrist netzte Parmas Hernán Crespo zweimal gegen seinen Ex-Klub Inter ein, nun ging er gegen Udine auf Torejagd. Und er war erfolgreich, ebenso wie sein Gegenüber, Udines Torjäger Di Natale: Crespo brachte Parma in Front, Di Natale glich mit seinem neunten Saisontor aus. In der zweiten Halbzeit wurde Parma-Angreifer Giovinco im Strafraum gelegt, die Verantwortung übernahm Crespo gegen Udine-Torwart Handanovic, der zuletzt vier Elfmeter in Serie hielt. Der argentinische Angreifer behielt die Nerven und erzielte den 2:1-Siegtreffer.
Ein anderer erfahrener Angreifer, den die Bundesliga noch gut kennt, traf ebenfalls: Luca Toni glich für Genua den Rückstand bei Aufsteiger Lecce aus, für den sich Edward Ofere verantwortlich zeichnete. Es war erst das dritte Saisontor Tonis, der noch zwei weitere Tore seiner Teamkollegen bejubeln durfte: Andrea Ranocchia und in der Nachspielzeit Marco Rossi zum 3:1 entschieden das Match zu Gunsten von Genoa.
Das Abendspiel bestreiten Catania und Juventus, am Montag duellieren sich Neapel und Palermo.
