24. Spieltag - Milan lässt erneut Punkte
Keine Pause in der Serie A: Die englische Woche ging nur zwei Tage nach dem Ende des 23. Spieltag weiter.
Den Auftakt machte Udine, nach drei Siegen in Folge unter der Woche "nur" mit einem Remis. Das Team der Stunde ließ sich aber nicht aus dem Tritt bringen und schlug Sampdoria daheim souverän mit 2:0. Die beiden Tore erzielte das herausragende Sturmduo noch in der ersten Hälfte: Erst köpfte der Chilene Alexis Sánchez einen Freistoß ein, dann gelang Kapitän Di Natale sein 100. Tor für Udine - es war bereits sein 16. Saisontor. Sampdoria blieb vorne wie fast immer seit dem Abgang von Antonio Cassano harmlos und rutscht langsam Richtung Abstiegsränge. In den letzten 5 Spielen gelang dem Team kein Treffer.
Etwas treffsicherer war zwar Juve, doch auch in Turin knirschte es nach Niederlagen gegen Udine und Palermo und dem Abrutschen auf Platz 8. Immerhin gelang nun in Cagliari ein Sieg, und die geplagten Angreifer - zahlreiche Stürmer waren oder sind verletzt und/oder torlos - durften jubeln: Alessandro Matri, ausgeliehen ausgerechnet von Cagliari, gelang der erste Treffer, nach Acquafrescas Ausgleich erzielte er in der zweiten Halbzeit auch das erneute Führungstor mit einem schönen Volley. Dem eingewechselten Luca Toni gelang mit einem Kopfball dann sein erstes Tor für Juve zum 1:3-Endstand.
Es gibt wohl wenige Teams, die so von zwei Spielern abhängig sind, wie Bologna: Hinten Torwart Viviano, vorne Goalgetter Di Vaio. Dennoch fährt man damit ganz gut: Trotz drei Punkten Abzug wegen finanzieller Probleme steht Bologna spätestens seit dem 1:0 gegen Catania im sicheren Mittelfeld. Torschütze war ausnahmsweise nicht Di Vaio: Innenverteidiger Portanova gelang nach einem schlecht abgewehrten Freistoß sein erstes Saisontor. Gästecoach Diego Simeone durfte in seinen ersten vier Spielen nur einen Punkgewinn bejubeln, die Sizilianer stehen nur knapp vor den Abstiegsrängen.
Damit sind sie aber immerhin besser als Cesena. Die Aufsteiger sitzt auch nach dem Spiel bei Napoli auf den Abstiegsplätzen fest, denn Edinson Cavani schlug mal wieder zu: Die Neapolitaner zeigten sich unbeeindruckt von der Pleite gegen Chievo unter der Woche und gingen durch das achtzehnte Saisontor des Urugauyers in Führung. Das Ergebnis hatte bis in die Nachspielzeit Bestand, ehe der Ex-Münchner José Sosa Sekunden nach seiner Einwechslung zum 2:0 traf.
Nach dem gleichen Ergebnis gegen Bari überholt Brescia Cesena und die Gäste müssen sich wohl auf Liga Zwei gefasst machen: Neun Punkte trennen den Tabellenletzten vom rettenden Ufer. In Brescia hatten die Gäste mehrfach Pech: Zunächst gab es nach einem vermeintlichen Foul einen Strafstoß, den Diamanti zur Führung für Brescia verwandelte, dann vergab man in der Schlussminute die riesige Gelegenhit zum Ausgleich, beim Konter gelang Joker Caracciolo das finale 2:0.
Freuen dürfte sowohl Brescia als auch Bari, dass Konkurrent Lecce trotz zweimaliger Führung Palermo unterlag: Der Aufsteiger konnte sich so nicht absetzen. Dabei hatte es gut ausgesehen, als Giacomazzi nach einem Freistoß zum 1:0 und später Jeda zum 2:1 traf, doch Miccoli glich zunächst vor der Pause nach einem Freisoß aus, dann machte in der Folge des 2:1 Palermo alles richtig: Es kamen Hernández und Ilicic und zehn Minuten nach dem Rückstand hatten die Sizilianer das Spiel für sich entschieden - Pastore glich nach einem Konter aus, die eingewechselten Hernández - sein erstes Saisontor - und Ilicic wendeten das Blatt endgültig.
Unter der Woche nur 0:0 gegen Lazio, nun 1:1 in Genua: Der AC Mailand scheint langsam zu schwächeln. In einem recht schwachen Spiel überwand Pato zwar die Genueser Abwehr, die zweitbeste der Liga, doch mit dem Pausenpfiff schlugen die im Angriff eigentlich schwachen Gastgeber zurück und kamen durch Floro Flores zum Ausgleich.
Auch Lazio kam nicht über ein enttäuschendes 1:1 hinaus. Hernanes' Freistoßhammer brachte gegen Chievo zwar die Führung, doch die hielt nur bis zur 64. Minute, als der slowenische Abwehrmann Cesar nach einer Ecke ausglich. Lazio muss allmählich den Blick nach hinten auf die formstarken Verfolger Udine und Palermo richten, auch wenn man vor Inters Spiel zunächst sogar auf Platz 3 vorgerückt ist. Für Chievo war es bereits das zehnte Remis.
Ein drittes 1:1 gab es ebenfalls am Sonntagnachmittag in Parma: Amauri, die Leihgabe von Juventus, brachte die Gastgeber mit einem spektakulären Fallrückzieher in Front, doch kurz nach der Pause glich Gaetano D'Agosino vom Elfmeterpunkt nach einem Foul an Camporese aus. Mutu feierte bei Florenz sein Comeback.
Am Abend geht es für Inter darum bei einem ausstehenden Nachholspiel auf vier Punkte an Tabellenführer Milan heranzurücken. Dafür bedarf es eines Sieges gegen die Roma, die selbst die Punkte dringend nötig hat: Im Vergleich mit Palermo und Udine droht man ins Hintertreffen zu geraten.
