38. Spieltag - Chelsea ist Meister
Mit dem Sieg der Tottenham Hotspurs am Mittwoch waren bereits fast alle Entscheidungen in der Premier League vor dem 38. Spieltag gefallen - nur die wichtigste nicht: Chelsea und Manchester United kämpften noch beide um den Titel, Chelsea war mit einem Punkt Vorsprung favorisiert.
Und tatsächlich holten die Blues zum vierten Mal den Titel. Nur 30 Minuten hielt, trotz Anelkas frühem 1:0, Manchesters Hoffnung auf Gegenwehr von Wigan Athletic. Als aber Latics-Abwehrmann Caldwell Rot sah und Lampard dne anschließenden Elfmeter verwandelte, war klar, dass die Blues nichts mehr anbrennen lassen würden. Carlo Ancelottis Team, mit Michael Ballack in der Startelf, brannte in der zweiten Hälfte ein regelrechtes Feuerwerk ab und kam noch zu sechs weiteren Toren durch Kalou, Anelka, einen Drogba-Hattrick binnen zwanzig Minuten und Ashley Coles Schlusspunkt. Es war bereits das vierte Heimspiel der Blues mit sieben oder mehr Toren, während Wigan die zweite bittere Abfuhr der Saison kassierte: Neun Tore setzte es bei Tottenham, nun acht bei Chelsea. Dennoch hielten die Latics auf Rang 16 die Klasse.
Manchester United hatte ebenfalls wenig Mühe beim 4:0-Heimsieg gegen Stoke City, konnte daraus aber mangels Schützenhilfe von Wigan keinen Profit ziehen und wurde nur Zweiter. Die Routiniers Fletcher und Giggs hatten den Sieg früh gesichert, ein Eigentor von Higginbotham und ein Kopfball von Park das Resultat in die Höhe geschraubt.
Den dritten Platz, nach schwachen Auftritten zuletzt, sicherte sich der FC Arsenal im Stadtderby gegen Fulham, die in 24 Spielen nicht bei den Gunners siegen konnten und am Sonntag klar mit 0:4 verloren. Torwart Schwarzer schenkte Rückkehrer Arshavin das erste Tor, van Persie, ebenfalls zurück nach Verletzung, traf genauso wie Carlos Vela mit dessen erstem Saisontor. Ebenfalls Torschütze, wenn auch nicht erfolgreich: Fulham-Abwehrmann Chris Baird, der den Ball ins eigene Netz trat. Dass man damit Zwölfter blieb, wird den Cottagers aber egal sein - für sie geht es nun zum Euro League-Finale nach Hamburg.
Nachdem sie unter der Woche Rang vier und damit die Cl-Quali gesichert hatten, konnte sich Tottenham einen miserablen Auftritt bei Absteiger Burnley leisten: Trotz 2:0-Führung durch Bale und Modric unterlagen die Spurs noch mit 2:4 - Wade Elliott, Cork, Paterson und Joker Steven Thompson sorgten mit ihren Toren für einen versöhnlichen Abschied der Clarets.
Ein lauer Sommerkick zweier etwas enttäuschender Teams im Boleyn Ground zu London, in dem es am Ende gerecht 1:1 stand: West Ham und Manchester City wollten sich nicht mehr weh tun und bejubelten zwei schöne Tore durch Luis Boa Morte nach Traumpass von Diamantini und auf der Gegenseite von Wright-Phillips auf Flanke Adam Johnsons. City ist Fünfter, während West Ham auf Platz 17 rangiert.
EuroLeague gegen Mittelmaß, nur zwei Heimniederlagen gegen nur zwei Auswärtssiege - eigentlich hätte Aston Villa gegen Blackburn die besseren Vorraussetzungen gehabt, doch unterlagen die Villains etwas überraschend mit 0:1. Kapitän Richard Dunne lenkte kurz vor Schluss eine Flanke per Kopf ins eigene Tor. Dennoch blieb Villa Sechster und Blackburn Zehnter, für beide eine ordentliche Saison.
Das können Hull und Liverpool beileibe nicht von sich behaupten, daran änderte auch das müde 0:0 zum Saisonausklang nichts. Die Gastgeber stiegen als Neunzehnter ab und holten nur 30 Punkte, Liverpool verfehlte seine Ziele mit Platz Sieben und dem frühen CL-Aus ebenfalls weit.
Dass auch der Lokalrivale Everton, direkt hinter Pool platziert, nicht so ganz glücklich mit seiner Saison sein kann, liegt am schwachen Saisonauftakt. Gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Portsmouth, der seine Saison im Cup-Finale noch retten könnte, reichte es allerdings erst spät zum 1:0-Siegtor: In der Nachspielzeit nahm der Joker Bilyaletdinov aus der Distanz Maß und überwand Jamie Ashdown.
Hinter Everton als Neunter lief der beste Aufsteiger aus Birmingham ein, daran konnte auch ein 1:2 in Bolton nichts mehr ändern. Die Gastgeber beenden die Saison neun Punkte vor den Abstiegsplätzen, auch dank des guten Sturmduos Klasnic/Davies. Beide trafen auch gegen City, das nur mit fünf gelben Karten binnen sieben Minuten und einem verschossenen Elfer auffiel - dieser Strafstoß wurde immerhin im Nachsetzen durch James McFadden über die Linie gebracht.
Zufriedene Gesichter im Molineux: Gastgeber Wolverhampton, nach dem 2:1 über Sunderland Fünfzehnter kann mit der Spielzeit zufrieden sein. Die Wolves, die vielen als Abstiegskandidat Nr.1 galten, retteten sich letztlich souverän und schlugen auch die Black Cats, die eine gewisse Unzufriedenheit mit Platz 13 nicht verleugnen können. Der Trinidader Jones hatte die Gäste mit einem abgefälschten Linksschuss in Front gebracht, doch Wolverhampton-Mittelstürmer Doyle glich per Strafstoß aus und der starke Guédioura netzte sogar zum 2:1 ein.